Dog Dancing – Tanzen mit dem Hund

Tanzen mit dem Hund
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Geschick, Kreativität, Rhythmusgefühl und ganz viel Spaß – so lauten die Eckpunkte von Dog Dancing. Dieser Hundesport bringt aber auch Abwechslung in den Alltag und fördert die Beziehung zwischen Mensch und Tier. Alles Gründe, sich einmal näher mit damit zu beschäftigen.

Dog Dancing wurde aus der Hundesportart Obedience entwickelt, die erstmals in den frühen 80er Jahren erwähnt wurde. Man erzählt sich, dass nordamerikanische Hundesportler ihre Obedience-Übungen mit Musik begleitet haben, um so Abwechslung in den Trainingsalltag zu bringen. Die Ergebnisse waren verblüffend: Mensch und Hund arbeiteten viel lockerer und deutlich erfolgreicher zusammen.

Ende der 80-er Jahre entwickelte die Amerikanerin Daw Jecs mit einer ausgebildeten Choreografin Tanzelemente für Hundeführer und Vierbeiner und präsentierte sie öffentlich aus Messen, Veranstaltungen und Züchtertreffen. Schnell konnten sich auch in Europa viele Hundebesitzer für die neue und abwechslungsreiche Sportart begeistern. Insbesondere in Deutschland finden heute zahlreiche Turniere statt.

Vom Anfänger zum Profi

Wer nun glaubt, seinen Vierbeiner bei den Pfoten nehmen und einen romantischen Walzer auf die Fläche zu zaubern, der irrt. Vielmehr werden die Verhaltensweisen des Hundes genutzt und unterstützt, um eine abwechslungsreiche und interessante Choreografie zu einem Musikstück zu entwickeln: Zum Repertoire gehören dabei einfaches Vor- und Zurücklaufen, genauso wie auch Slamlomlaufen, Sprünge und elegante Wendungen.

Das partnerschaftliche Verhältnis zwischen Mensch und Hund steht bei allem im Vordergrund. Ohne große Gesten und Worte sollen die Zwei- und Vierbeiner miteinander kommunizieren und den Zuschauern eine harmonische Darbietung präsentieren.

Eine Menge Geduld muss mitgebracht werden, wenn man mit seinem Hund Dog Dancing trainieren möchte. Einzelne Choreografieren müssen in Ruhe geplant, ausgearbeitet und Stück und Stück trainiert werden. Misserfolge sind nicht mit mangelndem Talent des Hundes gleichzusetzen. Häufig sind eher unstrukturierte oder ungeduldige Arbeitsweisen des Besitzers schuld.

Wichtig ist es, dem Hund die Tricks langsam beizubringen und ihn für jeden noch so kleinen Erfolg zu loben. Erst ganz am Ende sollten die einzelnen Übungen zu einer ganzheitlichen Choreografie vereint werden. Bestrafungen oder Befehlstöne sind natürlich tabu, der Hundebesitzer lernt vielmehr, seinem Vierbeiner ein erwünschtes Verhalten auf spielerische und liebevolle Weise beizubringen. So geht auch der Spaß am Dog Dancing nicht verloren.

Der Hund steht im Mittelpunkt

Ganz egal ob Mischling, Mops, Pudel, Dackel oder auch ein stattlicher Golden Retriever – der Hundesport Dog Dancing eignet sich für fast jede Hunderasse. Auch kann eine Choreografie ganz individuell auf die Bedürfnisse des einzelnen Mensch-Hund-Teams abgestimmt werden, was auch den Einsatz von älteren oder körperlich eingeschränkten Vierbeinern ermöglicht.

Es gilt jedoch bei Welpen aufzupassen, da ihre Muskeln und Bänder noch nicht vollständig ausgebildet sind. Auch wenn der Hund an starken Gelenkproblemen leidet, muss vor der Teilnahme am Dog Dancing Rücksprache mit dem Tierarzt gehalten werden.

Grundlegend sollte der Hund Spaß an abwechslungsreicher Bewegung haben und einfachen Kommandos wie „Sitz“ oder „Platz“ Folge leisten. Dass er seinem Herrchen oder Frauchen vertraut und sich mit ihm bzw. ihr wohl fühlt, ist ebenso Grundvoraussetzung.

Dog Dancing fördert auch die Intelligenz des Hundes und kann die Bindung zwischen Zwei- und Vierbeiner nachhaltig stärken. Ebenso wird die Kreativität des Menschen immer wieder aufs Neue gefordert, wenn es darum geht, abwechslungsreiche und harmonische Choreografien zu erstellen.

Übrigens: Selbst an Regentagen kann Dog Dancing für gelungene Abwechslung im Hundealltag sorgen. Viele Übungen brauchen nur wenig Platz, wie zum Beispiel Pfötchengeben oder Drehungen, und lassen sich auch im Wohnzimmer trainieren. Viel Spaß!

Nippers – Stadtmagazin für Hundefreunde, 1/2017

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