Drogenspürhunde – Die Nase macht´s

Drogenspürhunde
© Dragosh stock.adobe.com – ID:257620468

“Fette Beute” bei der Kölner Polizei! Kokain im Wert von 50.000 Euro konnte sichergestellt werden, weil Drogenspürhund Mulan das Rauschgift in einem Dieseltank erschnüffelte: Die Drogen wurden beschlagnahmt, die Dealer aus dem Verkehr gezogen.

“Das war schon ein großes Ding damals”, erinnert sich Helmut Schlagmann, Staffelführer und Leiter der Diensthundeführerstaffel aus Köln, und ist damit gleich beim Kern der Sache: “Für uns ist nicht die Quantität des Aufspürens entscheidend, sondern die Qualität: 3 Gramm Haschisch in einem Auspuff sind wesentlich anspruchsvoller, als ein Klumpen Koks auf dem Rücksitz. Die Hunde sollen das “Verborgene ans Licht bringen.”

Gut versteckt und doch entdeckt …

“Manchmal werden wir vom Kriminalkommissariat angefordert, weil die Kollegen Hinweisen nachgehen und eine Razzia anordnen”, erzählt Helmut Schlagmann. “Wir laufen dann mit den Spürnasen den betreffenden Bereich ab. Vor allem große Flächen können wir so schnell und effizient absuchen.

Genauso stark sind sie aber auch in den verwinkelten Ecken: Wenn Kollegen Fahrzeuge überprüfen und denken, dass darin Drogen versteckt sein könnten. Oder auch in Parks, denn versteckte Ecken im Gebüsch oder in der Erde verbuddeltes Rauschgift sind für die Drogenspürhundeteams kein Problem.”

“Wichtig ist es”, so Helmut Schlagmann, “seinen Hund richtig zu ‘lesen’ und ihn schnell interpretieren zu können. Geht er z.B. dreimal zur selben Stelle, ohne diese konkret ‘anzuzeigen’, lohnt es sich trotzdem, dort nachzuschauen. Und man muss wissen, wann ein Hund abzulösen ist. Denn wenn er ‘platt’ ist, tut er nur noch so, als würde er suchen.”

Die Nase macht´s!

Erfolgreiche Drogenspürhunde wie die 7-jährige Mulan haben natürlich noch mehr als einen guten Riecher. Sie werden so früh wie möglich ausgebildet. Nach der Diensthundeprüfung folgt der Test auf Spieltrieb und Stressresistenz. Lassen sie sich von Geräuschen und anderen Umweltfaktoren nicht abschrecken, steht einer Karriere als Drogenspürhund nichts mehr im Weg.

Der Spieltrieb ist Motivation

Die Hunde suchen im Prinzip nach “ihrem Spielzeug”. Dabei werden sie auf verschiedene Rauschgiftarten „trainiert“. Kleine Mengen der einzelnen Drogen werden in einem durchlöcherten, bissfesten Hartplastikrohr versteckt. So erlernen die Hunde den Geruch der verschiedensten Stoffe.

“Drei Monate dauert es, dann haben die Hunde in der Regel die ganze Palette drauf’“, sagt Helmut Schlagmann. “Danach wird nur noch trainiert, wo sie suchen sollen.” Belohnt wird Mulan immer prompt mit einem ausgiebigen “Kämpfchen” um das begehrte Spielzeug – und davon kann sie gar nicht genug kriegen.

Kein Hund “auf Droge”

Etablieren sich neue Drogen auf dem Markt, werden diese in das Schulungsspektrum der Hunde mit aufgenommen. “Übrigens”, stellt Helmut Schlagmann klar, “die Hunde bekommen nie mit Rauschgift versetztes Fressen! Das ist absolut tödlich. Abgesehen davon, können wir mit einem “Hund auf Droge” nichts anfangen. Wir wollen ja keinen Junkie, sondern einen hochmotivierten Drogenspürhund.”

Kurz vor Drucklegung erreichte uns die traurige Nachricht, dass Mulan völlig unerwartet mit knapp 8 Jahren verstorben ist. Er wird der Hundestaffel sehr fehlen.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*