Hundefotografie: Den Augenblick gekonnt festhalten

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Jeder möchte von seinem vierbeinigen Freund möglichst schöne Fotos machen und auch den individuellen Charakter seines Tieres einfangen. Hier sind die wichtigsten Kniffe und Tricks für die Hundefotografie.

Hunde sind ja bekanntlich oft in Bewegung. Genau dann wenn der Auslöser gedrückt wird, gucken sie weg,oder interessieren sich so überhaupt nicht für die Kamera. Zudem haben die Lichtverhältnisse der verschiedenen Tageszeiten und der Wetterlagen einen großen Einfluss auf die Qualität der Fotos.

Die Ausrüstung

Am besten nutzt man bei der Hundefotografie eine Spiegelreflexkamera. Dabei hat man die Wahl zwischen unterschiedlichen Objektiven und kann alle Werte (Blende, ISO, Belichtungszeit, usw.) individuell anpassen. Doch auch mit „einfacheren“ Digitalkameras lassen sich schon gute Bilder machen.

Allerdings gibt es dabei natürlich Grenzen in Bezug auf Schärfe, Geschwindigkeit etc. Denn will man Hunde in Bewegung fotografieren oder auch Action-Aufnahmen machen, ist es besonders wichtig, dass die Einstellung „Serienbild“ verwendet und eine kurze Belichtungszeit gewählt wird (1/1000 sec und kürzer).

Als Objektiv bietet sich ein Telezoom an. Ein häufig genutztes Objektiv ist das mit 70 bis mindestens 200 Millimeter Brennweite. Weit herangezoomt, wird der Hintergrund weich und unscharf. Der Grad der Unschärfe lässt sich zusätzlich durch die Wahl der Blende beeinflussen.

Hier gilt: bei hoher Blendenzahl wird ein großer Bereich des Bildes scharf, bei kleiner Blendenzahl wird nur ein geringer Bereich scharf. Gleichzeitig kann man mit dem Telezoom gut den Bewegungen des Hundes folgen, auch wenn er mal weiter weg ist.

Die Perspektive

Wer seinen Hund optimal im Bild einfangen möchte, sollte ihn immer auf Augenhöhe fotografieren. Das gilt ganz besonders auch für kleine Hunde und bedeutet, dass man sich auch mal platt auf den Boden legen muss. Bei Outdooraufnahmen dürfen Profi- und Hobbyfotografen deshalb nicht zimperlich sein.

Wer sich eine Matte mitnimmt, ist auf der sicheren Seite, auch wenn es mal matschig wird. Das ist natürlich nicht immer bequem, aber die Anstrengung lohnt sich.

Für gelungene Fotos hat der Fotograf die Sonne immer im Rücken, so dass der Hund beleuchtet wird. Da die Sonne allerdings im Sommer zur Mittagszeit sehr hoch steht und hartes Licht verursacht, sollte man zu dieser Jahreszeit die Fotoshootings auf die frühen Morgen- bzw. in die Abendstunden verlegen.

Im Winter dagegen kann man fast bis zum Mittag gut fotografieren. Nicht nur bei kleinen Hunden empfiehlt es sich auf Augenhöhe zu sein.

Der richtige Augenblick

Um zumindest für einen kurzen Moment die ungeteilte Aufmerksamkeit des Hundes zu bekommen, bietet sich ein ungewöhnliches Geräusch an. Manche schnalzen, ahmen Tierstimmen nach oder fiepen leise. Darauf reagieren die meisten Hunde gut, drehen den Kopf in die Richtung, aus der das Geräusch kam oder spitzen die Ohren.

Ideal ist es, wenn ein Helfer hinter dem Fotografen steht und die Aufmerksamkeit des Hundes auf sich lenkt, zum Beispiel mit einem Quietschtier. Dieser Helfer kann auch Bewegungsfotos erleichtern, indem er entweder den Hund in die gewünschte Richtung ruft oder einen Ball schmeißt und so den Hund dirigiert.

Grundkommandos mehr als hilfreich

Kann man beim Fotoshooting nicht auf die Hilfe eines Freundes zurückgreifen, erleichtert es die Arbeit des Fotografen ungemein, wenn der Hund die Grundkommandos „Sitz“, „Platz“ und „Bleib“ verlässlich ausführen kann. Denn so kann sich der Fotografierende auch etwas von seinem Hund fortbewegen und mit verschiedenen Blickwinkeln experimentieren.

Mit einer kleinen Positionsänderung wechselt der Hintergrund (Gras, Bäume, Mauer etc.) erheblich und hat einen enormen Effekt auf die Bildwirkung. Einen sehr schönen Effekt bekommt man übrigens auch, wenn man zum Beispiel Blumen unscharf als farbige Tupfen mit einbezieht.

Mut zum Experiment

Auch bei der Hundefotografie gilt: Übung macht den Meister und wer vieles ausprobiert, wird mit den schönsten Ergebnissen belohnt. Ein entspannter Hund erleichtert die Arbeit ungemein.

Druck und Stress für das Tier haben dabei nichts zu suchen. Auch wer sich für einen professionellen Tierfotografen entscheidet, sollte unbedingt darauf achten, dass die Umgebung stimmig und der Umgang mit dem Tier freundlich ist.

Beitrag: Verena Nottebom, Hundefotografin

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