Kann ich einem Hund gerecht werden?

 Hund gerecht werden
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Viele Menschen möchten sich einen vierbeinigen Freund zulegen. Allerdings sind sie sich nicht sicher, ob sie die nötigen Voraussetzungen dafür mitbringen, einem Hund ein dauerhaftes und auch gutes Zuhause zu geben.

Denn bei aller Hundeliebe, gilt es viele Voraussetzungen zu erfüllen, um sicherzustellen, dass zum einen die Bedürfnisse eines Hundes auch erfüllt werden können. Zum anderen spielen auch finanzielle Aspekte bei der Hundehaltung eine nicht zu unterschätzende Rolle. Diese Checkliste soll dabei helfen, abzuwägen und zu vermeiden, dass unüberlegt angeschaffte Hunde bald wieder im Tierheim landen.

Kann ich mir einen Hund finanziell leisten?

Die Kosten für den Kauf, Futter, Versicherung, Tierarzt, Ausbildung und Haltung schaffen einen nicht unbeachtlichen Kostenfaktor in der Haushaltskasse:

Anschaffung: Ob Tierheim oder Züchter, der Kauf eines Hundes – je nach Größe und Alter – hat seinen Preis. Manche Tierheime nehmen bis zu 300 Euro für die Vermittlung eines Hundes. Für einen Vierbeiner vom Züchter zahlt man je nach Rasse von circa 650 bis sogar über 1.500 Euro.

Tierarzt: Einmal im Jahr müssen alle Vierbeiner zur Impfung. Manche Impfungen halten heute bereits bis zu drei Jahren. Im Durchschnitt sollten für groß und klein 100 Euro eingeplant werden. Damit sind auch Zeckenmittel sowie eine Entwurmung enthalten. Zusätzlich sollte die ein- oder andere Verletzung mit im Budget eingeplant werden. Für Kastrationen fallen beim Rüden 250 bei Hündinnen bis zu 350 Euro an. Bei älteren Hunden kommen altersgemäße Zipperlein hinzu, die auch in der Geldbörse schnell spürbar werden.

Futter: Gutes Nass- oder Trockenfutter für Hunde kostet pro Tag zwischen 1,10 bis circa 2 Euro. Im Monat kommen so um die 33 bis 60 Euro an Futterkosten zusammen – diverse Leckerlis nicht eingerechnet.

Versicherung: Eine Hundehaftpflichtversicherung ist gesetzlich vorgeschrieben und deckt diejenigen Kosten ab, die der Hund bei anderen Personen verursacht. Solche Versicherungen gibt es bereits ab 55 Euro im Jahr, sie können aber auch bis zu 150 Euro im Jahr kosten. Wichtig ist es vor allem darauf zu achten, dass der Hund auch dann versichert ist, wenn einmal jemand anderes mit dem Vierbeiner unterwegs ist.

Steuern: Die Hundesteuergebühren liegen pro Jahr zwischen 30 bis 160 Euro. Für so genannte Listenhunde kann die Steuer sogar bis zu 800 Euro betragen. Dazu kommen noch Gebühren von etwa 260 Euro für Sachkundenachweis, polizeiliches Führungszeugnis, Haltergenehmigung bzw. später für den erfor-derlichen Wesenstest hinzu.

Halsband/Geschirr, Leine, Schlafplatz, Futternapf, Spielzeug: Zur Grundausrüstung gehören Hundekorb, Kissen, Geschirr oder Halsband, eine kurze Leine und ggf. eine Langlaufleine. Hinzu kommen Fress-/Wassernäpfe, Bürste, Zeckenzange sowie Spielzeug. Eine solche Grundausrüstung kostet um die 180 Euro

Erziehung: Für ein glückliches Hundeleben ist ein gutes Sozialverhalten der Hunde und eine Grunderziehung unverzichtbar. Ob im Verein, in der Hundeschule oder individuelle Hundeerziehung im Einzeltraining, für eine vernünftige Ausbildung sollten zwischen 150 und 300 Euro eingeplant werden.

Habe ich genüg Zeit für einen Hund?

Die Betreuung eines Welpen ist sehr zeitintensiv, insbesondere weil er noch nicht allein bleiben kann. Erwachsene Hunde, gleich welcher Größe, sollten in der Regel mindestes zwei Stunden täglich Auslauf sowie Beschäftigung haben, und das bei jedem Wetter! Ein Hund sollte täglich nie mehr als 5 Stunden allein bleiben müssen.

Kann ich dem Tier langfristig ein hundegerechtes Umfeld bieten?

Kleine bis mittlere Hunde werden im Durchschnitt bis zu 15 Jahre alt, die ganz großen Rassen haben eine Lebenserwartung von 6-9 Jahren. Wer sich einen Hund anschafft, sollte also bedenken, dass er eine langfristige Bindung eingeht, ein Hundeleben lang.

Wer diese Vorraussetzungen erfüllen kann, darf sich guten Gewissens zukünftig „Herrchen“ oder „Frauchen“ eines vierbeinigen Freundes nennen. Wem hier allerdings Zweifel gekommen sind, sollte vernünftig sein, und mit einer unüberlegten Anschaffung weder einen Hund noch sich selbst unglücklich machen.

Beitrag: Burga Torges, Hundetrainerin in Düsseldorf, www.hundeart.com
Bild: arahan, fotolia.com

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