Perfect Heelwork – Fußarbeit für Hundesport und Prüfungen

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In den verschiedenen Hundesportarten wie z. B. Obedience oder Turnierhundsport und auch in der Begleithundeprüfung ist die Fußarbeit ein Hauptprüfungsbestandteil. Mit und ohne Leine soll der Hund bei dem Bei-Fuß-Gehen auf der linken Seite des Hundeführers laufen.

Die rechte Schulter des Hundes soll hierbei konstant auf Höhe des linken Knies des Hundeführers sein. Der Hund soll so eng wie möglich am Bein des Hundeführers laufen, ohne dabei diesen in seinen Bewegungen einzuschränken, man sagt “zu bedrängen”. Keine leichte Aufgabe für Hund und Halter.

Fußarbeit als Ausbildungsbestandteil

Für viele Hundeführer ist es eine große Herausforderung, dass der Hund während des Fuß-Gehens zusätzlich auch noch permanent hoch zum Hundeführer gucken soll. Da dieser natürlich bewegt und dabei sowohl das Tempo, als auch in verschiedenen Varianten die Richtung wechseln, stehenbleiben und wieder angehen kann, muss der Hund durchgehend hochkonzentriert arbeiten, um die defnierte Position und den Blickkontakt aufrecht erhalten zu können.

Zudem soll er “mit geradem Rücken” arbeiten, was in der Praxis das Nicht-Ausscheren mit der Hinterhand nach links, meint. Und er soll “mit aktiver Hinterhand” arbeiten. Ein Begriff, der umgangssprachlich meint, dass der Hund in den Winkeln nach links seine Hinterhand an das Bein des Hundeführers heran setzen soll. Fußarbeit ist somit im Hundesport ein notwendiger und komplexer Ausbildungsbestandteil.

Was ist Perfect Heelwork?

Perfect Heelwork ist der Weg hin zu der Fußarbeit, die in ihrer Ausführung in den Prüfungsordnungen definiert ist. In einer Seminarreihe mit drei Teilen werden dem Hundeführer zunächst die anatomischen, physiologischen und auch physikalischen Grundlagen des Hundes in der Situation des Bei-Fuß-Gehens vermittelt. Die Bandbreite an Rassehunden und Mischlingen erfordert hier ein Basiswissen für alle, mit individuellen Erklärungen zu den jeweiligen Besonderheiten der einzelnen Hunde.

Im Praxisteil wird sich zunächst ein Bild vom Ist-Zustand des Hund-Hundeführer-Teams gemacht. Außerdem werden Fragen beantwortet. Zudem haben die Teilnehmer die Möglichkeit, ihr neu erworbenes Wissen in den einzelnen Fallbesprechungen zu testen.

Es folgen praktische Übungen, wie der Außen-Kreis zur Festigung oder auch oft Neufindung der Gangart Trab in der Fußarbeit. Das Arbeiten auf der gebogenen Linie des Außenkreises erleichtert dem Hund unter anderem auch den Blickkontakt zum Hundeführer. Im Außenkreis wird die Muskulatur für die meisten Hunde erstmals gezielt trainiert. Nur dann sind die Voraussetzungen geschaffen, um später auf gerader Linie den Anforderungen entsprechend arbeiten zu können.

Ein Bausteinesystem

Perfect Heelwork sieht die Fußarbeit als Bausteinesystem: Einzelne Bausteine im Gesamtbild des Bei-Fuß-Gehens sind die Grundstellung, das Angehen, das Stehenbleiben, der Langsamschritt, der Laufschritt, der Winkel nach Links, usw. Zu diesen einzelnen Bausteinen gibt es verschiedene Übungen, durch die Probleme in der Fußarbeit entweder gar nicht erst entstehen, die aber auch bereits vorhandene Schwierigkeiten beseitigen können.

Beitrag und Fotos: Mareike Doll-Degenhardt, Hundetrainerin, www.perfect-heelwork.de

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