Schimmelspürhund – Eine Nase für Schimmel

Schimmelspürhund
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Ursache für chronische Erkrankungen der Atemwege und des Hals-Nasen-Ohren-Traktes wie beispielsweise allergisches Asthma oder Nebenhöhlenbeschwerden bis hin zu Kopf- und Gliederschmerzen sowie chronische Erschöpfung könnten Schimmelpilze sein. Sie sind ein natürlicher Bestandteil der Umwelt. Auch in Innenräumen sind sie in Maßen problemlos. Wenn ein gewisses Maß allerdings überschritten wird, kann es zu den gesundheitsbeeinträchtigenden Beschwerden bei Mensch und Tier kommen. Hilfe naht auf vier Pfoten. Qvissa hilft bei versteckter Schimmelbelastung

Mehr als 80% aller mikrobiologischen Belastungen sind in Fußböden, Wänden oder Decken versteckt. Die gesundheitsschädigenden Pilze sind aber häufig nicht mit dem bloßen Auge erkennbar und werden so meist übersehen.

Aber nicht von Qvissla, dem Schimmelspürhund. Sie ist auf das Aufspüren versteckter Schimmelbelastungen trainiert. Dazu wurden die 10 Jahre alte Hündin und ihr Mensch Christian Tegeder von der Umweltambulanz in Horhausen von einem der besten schwedischen Spürhundespezialisten ausgebildet.

Schimmelspürhunde sind Profis

Die Ausbildung unterscheidet sich nicht wesentlich von der der Sprengstoff- oder Drogenhunden. Nach mehrmonatiger Grundausbildung erfolgt die Spezialausbildung als Schimmelspürhund. Dazu werden Suchmaterialien mit bis zu 20 Reinkulturen der in Häusern vorkommenden Pilzspezies und Bakterien präpariert.

Anschließend werden die im Übungsobjekt versteckt. Während der Ausbildung achten die späteren Hundeführer auf das individuelle Anzeigeverhalten des einzelnen Hundes, an dem sie die Intensität des Befalls und dessen flächige Ausdehnung ablesen können.

Sporenfreie Übungsräume sind rar

“Es ist nicht so leicht einem Spürhund das Schimmelspüren zu lehren. Denn während ein Drogenhund fast überall trainiert werden kann, da Drogen in Wohnungen nicht vorkommen, ist es sehr schwer, wirklich schimmelfreie Übungsräume für die Ausbildung des Hundes zu finden”, macht Christian Tegeder deutlich.

Das eigentliche Problem bei der Ausbildung sei aber das fehlende Know-How des Hundeführers im Bereich der Mikrobiologie. Schimmelpilze werden erst nach tausendfacher mikroskopischer Vergrößerung oder Anzüchtung auf verschiedenen Nährböden sichtbar.

Arbeitshalsband an und “Leta!”

Wenn in einem Raum Ausgasungen von Schimmel aufzuspüren sind, dann rückt Hundeführer Christian Tegeder zunächst die Möbel von den Wänden ab, damit der Hund ein freies Suchfeld hat. Dann setzt er den Hund an der Türschwelle des Raumes ab, wechselt das Halsband und gibt das Hörzeichen “leta” (schwedisch: such!).

Geht Qvissla daraufhin “gelangweilt spazieren”, so ist auch kein Schimmel zu finden. Arbeitet der Hund aber intensiv mit der Nase am Boden oder Richtung Decke, kratzt gar mit der Pfote an der Wand oder streicht mit ihr über den Boden, so kann Christian Tegeder an dem Verhalten des Hundes ablesen, wo und wie stark die Ausgasungen sind.

Schimmelspüren macht müde, aber nicht krank

Die Arbeit des Schimmelspürhundes Qvisslas ist anstrengend. Mehr als fünf bis sechs Häuser pro Tag kann sie nicht überprüfen. Allerdings ist die Sorge vieler Menschen, ob die Arbeit dem Hund gesundheitliche Schäden zufügt, unbegründet. Denn der Hund hält sich in der Regel nur kurze Zeit im verseuchten Objekt auf. Im Gegensatz zu den Betroffenen, die über einen langen Zeitraum, den Belastungen ausgesetzt sind.


Beitrag: Christian Tegeder, Fotos: Christian Tegeder / photodesign klaas

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