Zu wenig Ruhe macht Hunde krank

Zu wenig Ruhe macht Hunde krank
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Hunde passen ihren Schlaf- und Wachrhytmus den Gegebenheiten in ihrem Lebensumfeld an. Sind die Menschen aus dem Haus, wird sich gemütlich im Körbchen zusammengerollt. Erst wenn der Erste wieder nach Hause kommt, werden die Gliedmaßen gestreckt und es ist Action angesagt. Wenn diese Action aber den ganzen Tag anhält, ohne dass der Vierbeiner zur Ruhe kommt, wird es gefährlich.

Ob auf der Couch oder im Hundekissen, einem Nickerchen zwischendurch sind unsere Hunde nicht abgeneigt, denn sie erkennen ihr eigenes Ruhebedürfnis. Nur werden sie es im seltensten Fall auch wahrnehmen, wenn beispielsweise Herrchen das Angebot macht mit Joggen zu gehen, die Kinder Besuch zum Spielen bekommen oder Frauchen zum Hundesport aufbrechen will.

Ist der Hund dann noch von „der Marke“ Terrier, Belgische Schäferhunde, Australien Shepherd, Border Collie, Kelpie, Münsterländer etc., steht der Arbeitswille bis zum Umfallen im Vordergrund. Denn sie wurden darauf gezüchtet, stets einsatzbereit und willig zu sein.

Bis zu 20 Stunden Ruhe am Tag

Natürlich ist jeder Hund anders und entsprechend individuell ist auch das optimale Gleichgewicht von Beschäftigung und Ruhe. Das gilt nicht nur für Hunde verschiedenen Alters und unterschiedlicher Rassen, sondern auch für den individuellen Hundecharakter.

Denn genauso wie es einen Münsterländer gibt, der gänzlich ohne Jagdtrieb von der Natur ausgestattet wurde, gibt es einen Chihuahua, der ohne regelmäßige Nasenarbeit vor Langeweile fast durchdreht. Eines haben Sie aber alle gemeinsam: Ein ausgewachsener Hund braucht bis zu 20 Stunden Ruhe am Tag.

Ruhe heißt nicht Tiefschlaf, denn Hunde sind Tagdöser. Während sie vermeintlich vor sich hin schlummern, bekommen sie alles um sich herum mit und sind deshalb auch in Sekundenschnelle wieder mit der Nase dabei, wenn es etwas Interessantes zu entdecken gibt.

Den richtigen Tiefschlaf erkennt man zumeist daran, dass der Hund tief atmet, möglicherweise träumt und deshalb mit den Beinen oder mit den Lefzen zuckt, sowie leichte Fiep-/Bellgeräusche von sich gibt. Fünf bis acht Stunden Tiefschlaf sind für den erwachsenen Hund mittleren Alters normal. Welpen, Senioren und kranke Hunde brauchen entsprechend mehr.

Auch Hunde kennen „Burn out“

Natürlich gibt es immer mal wieder Tage, die es dem Vierbeiner vorübergehend unmöglich machen, ausreichend zu ruhen. Ob Turnier, Urlaub, Geburtstagsfeste oder Besuch vom geliebten Hundekumpel – wenn das ab und zu oder über einen kurzen Zeitraum vorkommt, ist das nicht weiter bedenklich.

Dauerhafter Ruhemangel wie auch Überbeschäftigung aber wirken sich negativ auf die Gesundheit und auch die Psyche des Hundes aus. Anzeichen dafür sind unter anderem zunehmende Überdrehtheit des Hundes. Das Tier ist dann stets unkonzentriert, hibbelig sowie zunehmend gestresst und gereizt.

Hält dieser Zustand an, kann das zu Agressionsproblemen sowie zu chronischen Krankheiten, wie Hautproblemen und Organschäden führen.

Es gilt also, das Beschäftigungsausmaß gut einzuteilen und öfter einfach auch mal die Pfoten hoch legen!

Beitrag: Burga Torges, Hundetrainerin, www.hundeart.com

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